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MBO-Jubiläumsserie –Teil 6 Von Null auf Tuba!

In der Tiefe liegt die Kraft - unsere beiden Tubisten des Modernen Blasorchesters Kurpfalz Oppau (Bildrechte: MBO)
In der Tiefe liegt die Kraft - unsere beiden Tubisten des Modernen Blasorchesters Kurpfalz Oppau (Bildrechte: MBO)

Wie sich unser Tubenregister vor 10 Jahren mit Ehrgeiz und Mut zur zuverlässigen Basis des MBOs entwickelt hat, erzählt uns Volker Grümpel, ein Original der „Kurpfalz“.

 

Seit meiner Geburt bin ich Mitglied beim Spielmannszug „Kurzpfalz Oppau“ 1956 e.V.; kein Wunder, wenn der Vater Gründungsmitglied des Vereins ist und das Kind umgehend als Mitglied anmeldet. Als kleiner Junge spielte ich Fußball beim BSC Oppau und später mit 10 Jahren fing ich an, auch Musik im Spielmannszug zu machen. Anfangs Pikkolo-Querflöte, später dann auch Fanfare und Horn. Oft war es gar nicht so einfach, beide Freizeitaktivitäten unter einen Hut zu bringen, da die Fußballspiele oft so lange dauerten und die Abfahrtszeit vom Bus des Spielmannszuges zu einer Veranstaltung oft vor Spielende lag. Da war eine gute Organisation gefragt. 

 

Musik verbindet - unsere Tubisten sind das Fundamen des MBO (Bildrechte: MBO)
Musik verbindet - unsere Tubisten sind das Fundamen des MBO (Bildrechte: MBO)

Musiker- oder Sportlerkarriere – das Schicksal hat entschieden

 

Als Jugendlicher überlegte ich, mit der Musik aufzuhören und mich auf eine Karriere als Torhüter zu konzentrieren, da ich gute Angebote erhielt. Doch das Schicksal hatte für mich einen anderen Plan parat. Als ich 13 Jahre alt war, erkrankte mein Vater sehr schwer und im Krankenhaus bat er mich, gut auf seine Instrumente aufzupassen und diese in Ehren zu halten, was ich ihm versprach. Kurz darauf verstarb er, meine Karriere als Torwart beendete ich 5 Jahre später, da die Fußballspiele sich mit den Musikauftritten überschnitten hätten.

 

Musik verbindet und bleibt in der Familie

 

Nun galt meine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Spielmannszug. Meine heutige Ehefrau war ebenfalls aktiv im Spielmannszug tätig und später auch unsere Tochter Saskia. Es waren sehr schöne Jahre mit dem Spielmannszug. Durch die Fahrten zu diversen Auftritten und Teilnahme an vielen Veranstaltungen (u. a. großer Zapfenstreich und Wertungsspiele) haben wir viel erlebt und auch sehr interessante Auslandsaufenthalte durchgeführt. Leider blieb mit der Zeit der Zulauf an Musikern aus und es wurde dann 2011 die Umgestaltung zu einem Blasorchester beschlossen.

 

Ganz groß rauskommen! (Bildrechte: Köstlmaier)
Ganz groß rauskommen! (Bildrechte: Köstlmaier)

Musik nach Noten – eine Herausforderung

 

Zu Neubeginn des MBO 2011 waren auch mein Tochter Saskia (Altsaxophon) und mein Sohn Timo (Trompete) dabei. Sie hatten keine Schwierigkeiten, da sie das Spielen der Instrumente jeweils in der Bläserklasse des Wilhelm-von-Humboldt Gymnasiums erlernt hatten. Ich habe mich für die Tuba entschieden und mich von meiner Pikkolo-Querflöte, der Fanfare und dem Horn verabschiedet. Ich konnte bis dahin keine Noten lesen und musste es nun von der Pike auf erlernen. Dabei half mir der Einzelunterricht beim Musiklehrer und vor allem meine eiserne Disziplin zuhause täglich zu üben. Ich dachte, die Tuba wird nicht so anspruchsvoll sein. Aber da hatte ich mich komplett geirrt, denn mit „dicke Backen-Musik“ hatten und haben die gespielten Stücke vom MBO nichts zu tun. Die Tuba wurde mir vor 10 Jahren vom Verein gestellt und dieses Instrument spiele ich auch heute noch mit viel Freude. Die Mühe und mein Ehrgeiz haben sich letztendlich ausbezahlt, wenn man dann mit dem Orchester auf der Bühne sitzt.

 

Mit dieser Tuba wurde schon viel Musik gemacht - uns sie ist immer noch aktiv! (Bildrechte: Köstlmaier)
Mit dieser Tuba wurde schon viel Musik gemacht - uns sie ist immer noch aktiv! (Bildrechte: Köstlmaier)

Musik verbindet – unsere Tubisten sind das Fundament des MBOs

 

In der „Rheinpfalz“ las Dietmar Ebisch von einer Informationsveranstaltung bezüglich einer Neugründung eines Orchesters in Oppau und besuchte diese interessehalber. Er war von der Tuba angetan und beschloss, fortan beim MBO zu musizieren. Problem hierbei war, dass er zu dieser Zeit kein eigenes Instrument besaß. Der damalige Tuba-Lehrer lieh ihm daher kurzerhand ein Instrument gegen Gebühr, welches Dietmar später käuflich von ihm erwarb und auch heute noch spielt. Es ist eine sehr alte Tuba, welche auch schon mehrfach der Reparatur bedurfte.

Nach der Informationsveranstaltung hatte ich somit einen Tuba-Kollegen. Uns beiden macht das Musizieren sehr viel Spaß und auch das gesellige Beisammensein nach den Proben bei einer Weinschorle. Nach wie vor besuchen wir auch gemeinsam die Musikschule in Frankenthal zum Tuba-Unterricht. Aktuell musste ich ein paar Monate aufgrund privater Gründe pausieren, aber ab 2022 bin ich wieder mit voller Kraft dabei.

 

Text: Volker Grümpel