Am vergangenen Montag konnte das Moderne Blasorchester Oppau (MBO) die nicht alltägliche Erfahrung machen, das neueste Werk eines Komponisten als erstes Orchester anzuspielen – während dieser zuhörte!
Komponist Kim-Dirk Linsenmeier hat das Stück „Von der Unterwelt ins Himmelreich“ eigens für das MBO geschrieben. Es besteht aus 35 verschiedenen Stimmen, die unter der Leitung von Dirigent Dominique Civilotti zu einem Gesamtwerk zusammengeführt werden müssen.

Während die Musiker die vorläufigen Noten in der Probe zum ersten Mal sahen, hatte sich Civilotti bereits vorab mit Linsenmeier über das Stück ausgetauscht und führte nun das Orchester durch die „Leseprobe“. Bei einer Leseprobe wird das Stück in zunächst langsamem Tempo gemeinsam angespielt. Schwierige oder unklare Stellen werden vom Dirigenten erklärt und ggf. in den einzelnen Stimmen separat geübt. So erhalten die Instrumentalisten einen ersten Eindruck von Rhythmus und den Themen des Stücks sowie den Rollen der einzelnen Stimmen und ihrem Zusammenklang.

Unterdessen verfolgte Linsenmeier jede Passage und machte sich Notizen in der Partitur, um darin später noch einige Kleinigkeiten zu verbessern – „Bei den Klarinetten muss es natürlich eine Oktave höher sein als in den Noten steht“.
Zum Ende der Probe ließ es sich Civilotti nicht nehmen, dem Orchester schon mal einen Vorgeschmack auf das später zu erreichende Tempo zu geben. „Die Herausforderung wird jedoch die Intonation sein“, ließ Civilotti seine Musiker wissen.
